Bauwerk (Bw) 144: Überführung Fränkische Saale

Das schwarzweiß Foto zeigt die Brückenbaustelle Bw 144 mit Gräfendorfer Hang. Brückenbaustelle Bw 144 mit Gräfendorfer Hang

Baukilometer: 23,30 – 23,45
Bauart: Betonplatte auf Stahlträgern; Pfeiler mit gespitzter Buntsandsteinverkleidung
Baumaße: L 260 m x B 23,4 m x H 16,8 m; Pfeilerstärke: 3,5 m

Die Stahlverbundbrücke sollte etwa 17 Meter hoch werden und das Saaletal auf einer Länge von 260 Meter überspannen. In Anbetracht der Talhänge wäre eine höhere und damit längere Brücke erforderlich gewesen, die mehr Stahl verbraucht und höhere Kosten mit sich gebracht hätte. Stattdessen nahm man tiefe Hangeinschnitte mit Steigungen von 5,6 % und scharfe Kurven in Kauf.

Der heute noch bestehende Pfeiler wurde auf gewachsenem Fels in 7 m Tiefe gegründet.
Der Bau erfolgte in Form einer „verlorenen Schalung": Verblendsteine wurden übereinander geschichtet und der Hohlraum mit Stampfbeton ohne Eisenarmierung ausgefüllt.


Das Foto zeigt einen Brückenpfeiler des Bauwerk 144.Brückenpfeiler des BW 144 (Foto: Regionalmanagement MSP)Bereits im Steinbruch bei Karlsruhe wurde der Naturstein bearbeitet und nummeriert an die Baustelle geliefert. Hier mussten die Steine nach einem genauen Plan angeordnet werden. In einer 45 cm hohen Steinschicht wurden Sprengkammern angelegt und mit Sandsteinplatten verschlossen. Im Kriegsfall hoffte man durch die Sprengung der Brücke ein rasches Vordringen des Feindes zu erschweren.

Das schwarzweiß Foto zeigt die Brückenbaustelle Bw 144 mit Gräfendorfer Hang. Brückenbaustelle Bw 144 mit Gräfendorfer Hang

Baukilometer: 23,30 – 23,45
Bauart: Betonplatte auf Stahlträgern; Pfeiler mit gespitzter Buntsandsteinverkleidung
Baumaße: L 260 m x B 23,4 m x H 16,8 m; Pfeilerstärke: 3,5 m

Ein neuralgischer Punkt der Strecke 46 ist die Überführung über die „Fränkische Saale". Die Stahlverbundbrücke sollte etwa 17 Meter hoch werden und das Saaletal 260 Meter lang überspannen. In Anbetracht der Talhänge wäre eine höhere und damit längere Brücke erforderlich gewesen, die mehr Stahl verbraucht und höhere Kosten mit sich gebracht hätte. Stattdessen nahm man tiefe Hangeinschnitte mit Steigungen von 5,6 % und scharfen Kurven in Kauf.

Das Foto zeigt eine Nahaufnahme des Brückenpfeilers des Bauwerk 144.Brückenpfeiler des BW 144 (Foto: Regionalmanagement MSP)Für die Reichsautobahnen wurden konstruktiv einfache,
klare Brückenformen entwickelt. Doch aufgrund von Materialmangel wurden die Brücken ab 1937 wieder im
Stil vergangener Jahrhunderte aus Naturstein gebaut.
Auch über das Saaletal sollten vier mit Buntsandstein verkleidete Betonpfeiler ein Tragwerk aus Eisen für Eisenbetonplatten stützen.

 

 


Sand und Kies wurden mit der Bahn nach Gräfendorf und von dort mit der Feldbahn zur Baustelle transportiert. Verblendsteine, Zement und Bauholz nahmen den Weg mit Kuhfuhrwerken. Die Arbeiter waren in Arbeiterlagern in Gräfendorf bzw. Schonderfeld untergebracht.

Der heute noch bestehende Pfeiler wurde auf gewachsenem Fels in 7 m Tiefe gegründet. Nachdem mit einer Ramme Spundbohlen eingetrieben worden waren, konnte die Baugrube für die Gründung der Fundamente ausgehoben werden. Der Pfeilerbau erfolgte in Form einer „verlorenen Schalung":
Das schwarzweiß Bild zeigt eine Luftaufnahme vom Bauwerk 144 aus dem Jahr 1945.Bw 144 (Luftaufnahme vom 27.08.1945)Verblendsteine wurden übereinander geschichtet und der Hohlraum mit Stampfbeton ohne Eisenarmierung ausgefüllt. Bereits im Steinbruch bei Karlsruhe wurde der Naturstein bearbeitet und nummeriert an die Baustelle ausgeliefert. Hier mussten die Steine nach einem genauen Plan angeordnet werden. Auf die optische Wirkung wurde großen Wert gelegt. Sprengkammern wurden in einer 45 cm hohen Steinschicht angelegt und mit 10 cm starken Sandsteinplatten verschlossen. Im Kriegsfall hoffte man durch die Sprengung der Brücke ein rasches Vordringen des Feindes zu erschweren.

Nach Kriegsende wurden die Verblendsteine teilweise abgestemmt und zur Reparatur der Brücke über die Schondra in Gräfendorf verwendet. Offen gelagerte Steine wurden zum Bau von Häusern abtransportiert. Heute sind noch zwei der Bauwerke sichtbar. Ein Pfeiler wird vom Deutschen Alpenverein als Klettermöglichkeit genutzt.